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Die Opalküste (französisch Côte d’Opale) liegt ganz im Norden von Frankreich am Ärmelkanal und ist ein atemberaubender Küstenabschnitt. Sie ist etwa 150 Kilometer lang und reicht von der Grenze Belgiens bei Dunkerque im Norden bis zur Mündung der Somme bei Saint-Valery-sur-Somme im Süden. Das Landschaftsbild der Opalküste ist geprägt von sanften Hügeln, schroffen Klippen und unermesslichen Sandstränden.
Inhaltsverzeichnis
Geographie der Opalküste
Geographisch gehört die Opalküste zur Region Hauts-de-France, der nördlichsten Region von Frankreich. Dabei umfasst sie drei französische Départements. Nämlich (von Norden nach Süden):
- Département Nord
- Département Pas-de-Calais
- Département Somme
Die Opalküste ist die Stelle Frankreichs und damit auch des gesamten europäischen Festlands, das dem Vereinigten Königreich (genauer: der Insel Großbritannien) am nächsten liegt. Der Ärmelkanal (also die Meerenge zsichen dem Vereinigten Königreich und dem französischen Festland) ist an der schmalsten Stelle nur 33 Kilometer breit. Diese Stelle heißt auch Straße von Dover. Ihren Namen hat die Straße von Dover von der gleichnamigen englischen Stadt, die der Opalküste genau gegenüber liegt. Wie an vielen Stellen der französischen Atlantikküste sind auch an der Opalküste noch deutlich die Spuren des 2. Weltkriegs und von Hitlers Atlantikwall zu sehen.
Hier erfährst du, was die Landschaft dieses Küpstenabschnitts so besonders macht, warum hier so viele Spuren aus dem 2. Weltkrieg zu finden sind und für wen sich eine Reise an die Opalküste besonders lohnt.
Landschaft der Opalküste
Die Landschaft an der Opalküste ist wunderschön. Charakteristisch sind sie sanften Hügel, die dort, wo sie auf den Atlantik treffen, atemberaubende Klippen bilden. Besonders beeindruckend ist das über 100 Meter hohe Cap Blanc-Nez – eine weiße Kreideklippe an der nördlichen Opalküste, nicht weit von Calais entfernt. Zusammen mit der Landspitze Cap Gris-Nez bildet es die Region der beiden Kaps.
Namensgebend für die beiden unvergesslichen Orte ist die auffällige Färbung ihres Gesteins. Während die Felsen am Cap Gris-Nez von grauer Farbe sind, erstrahlen die Kreide-Klippen des Cap Blanc-Nez in leuchtendem Weiß.
Bei klarem Wetter kann man sehr gut über den Ärmelkanal hinwegsehen. Auf der anderen Seite der Meerenge erblickt man dann die weißen Kreidefelsen der berühmten White Cliffs of Dover. Doch die Opalküste muss sich vor ihrem englischen Pendant nicht verstecken. Im Gegenteil: Die Weite der Landschaft ermöglicht unvergleichliche Blicke über den Ozean. Und die wilden Felsformationen an den unendlichen Stränden schaffen das nötige Drama, die malerischen Küstenstädtchen verzaubern die Reisenden mit ihrer stillen Anmut.
An die Strände der Opalküste schließen mancherorts wunderschöne Dünenlandschaften an. So zum Beispiel bei der Mündung des Flüsschens Slack bei Ambleteuse (Dunes de la Slack) oder weiter südlich bei Hardelot-Plage. Durch die Dünen schlängeln sich einsame Pfade, auf denen die Wandernden das fragile Ökosystem entdecken können. Immer wieder tauchen unvermittelt düstere Bunker aus dem Sandboden auf. Knorrige alte Bäume lassen erahnen, mit welcher Wucht hier besonders im Herbst und Winter die Stürme über die Landschaft peitschen.
Die Gezeiten
Die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut sind an der Opalküste recht deutlich. Das heißt, bei Ebbe sind die Sandstrände teilweise mehrere Hundert Meter breit. Da sie sich häufig auch über mehrere Kilometer Länge erstrecken, sind sie schlicht und einfach riesengroß. Und wer die Weite liebt, der wird hier glücklich. An vielen Stellen findet man die Spuren des 2. Weltkriegs an diesen Stränden. Mit etwas Glück kann man Robben beobachten.
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Die Spuren des 2. Weltkriegs
Wie an vielen Orten der französischen Atlantikküste findet man auch an der Opalküste überall die Spuren des 2. Weltkriegs. Hitlers Atlantikwall war ein Projekt der deutschen Nationalsozialisten, das die Küste auf mehr als 2.000 Kilometern Länge von den Pyrenäen bis ans Nordkap vor einer Invasion der Alliierten schützen sollte. Der Atlantikwall bestand aus verschiedenen Bunkeranlagen und Geschützstellungen. Viele davon sind heute noch gut erhalten. Andere versinken langsam im Sand der Strände der Opalküste.
Zwar fand die tatsächliche Landung der Alliierten im Jahre 1944 nicht an der Opalküste statt, sondern weiter westlich bei Pointe du Hoc und den Landungsstränden wie Omaha Beach. Doch auch die Opalküste war heftig umkämpft. Zahlreiche Bombenkrater sind auch heute noch um die finsteren Bunker herum zu sehen. Und von denen gibt es viele. Wenn man sich in der Landschaft umschaut, hat man häufig gleich mehrere gleichzeitig im Blick. Und der dunkle Stahlbeton der Batterien und Stützpunkte wird noch viele Jahre lang zu sehen sein. Nichts kann ihn so einfach vernichten.
Ein wichtiger Schauplatz des 2. Weltkriegs befindet sich allerdings im Norden der Opalküste. Und zwar bei Dunkerque. Bei der sogenannten Schlacht von Dünkirchen, die im Mai und Juni des Jahres 1940 stattfand, verteidigten fast 400.000 Soldaten der Alliierten den Brückenkopf bei Dunkerque. Sie waren von der deutschen Wehrmacht eingekesselt worden. Im Rahmen einer spektakulären Evakuierung über den Ärmelkanal konnte ein Großteil der Soldaten gerettet werden.
Die Ereignisse werden nachdrücklich in einem Film von Christopher Nolan aus dem Jahr 2017 mit dem Titel Dunkirk dargestellt. Ein unangenehmes, aber doch eindrucksvolles audiovisuelles Erlebnis.
Wichtige Verkehrsverbindungen an der Opalküste
Die Opalküste ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen dem europäischen Festland und dem Vereinigten Königreich. Über die Straße von Dover führt die kürzeste Schifffahrtsstrecke zwischen Frankreich und England. Die beiden wichtigsten Häfen sind dabei Calais an der Opalküste und Dover im Vereinigten Königreich. Neben Calais ist ein weiterer wichtiger Hafen der Opalküste in Dunkerque.
Außerdem beginnt der Eurotunnel an der Opalküste. Der Eurotunnel verbindet seit 1994 die Insel Großbritannien mit dem restlichen Europa. Es ist die einzige Landverbindung zwischen den beiden Ländern. Der Tunnel führt unter dem Ärmelkanal hindurch und ist über 50 Kilometer lang. Seine Einfahrt auf französischer Seite liegt bei Coquelles in der Nähe von Calais, der zweitgrößten Stadt an der Opalküste. Den Eurotunnel kann man übrigens nicht selbst mit dem eigenen Fahrzeug befahren. Stattdessen verkehren im Eurotunnel Hochgeschwindigkeitszüge, in die Fahrzeuge verladen werden.
Die Städte an der Opalküste
Die größte Stadt an der Opalküste ist mit etwas mehr als 80.000 Einwohnern Dunkerque. Sie liegt ganz im Norden des Küstenabschnitts, unweit der Grenze zu Belgien, dem nordwestlichen Nachbarland von Frankreich. Zentral an der Opalküste liegt ihre zweitgrößte Stadt Calais. Calais hat etwas mehr als 70.000 Einwohner. Die drittgrößte Stadt ist das etwas weiter südlich gelegene Boulogne-sur-Mer, das etwas mehr als 40.000 Einwohner hat. In Boulogne-sur-Mer befindet sich der größte Fischereihafen von ganz Frankreich.
Der Rest der Gegend an der Opalküste ist eher ländlich geprägt. Trotzdem ist die Region Hauts-de-France die Region Frankreichs mit der zweithöchsten Einwohnerdichte. Eine noch höhere Einwohnerdichte hat nur die Region Île de France, in der die französische Hauptstadt Paris liegt.
Reisen an der Opalküste
Die Opalküste eignet sich hervorragend für eine Reise. Insebesondere für Menschen, die Wert auf eine schöne Landschaft und ein wenig Ruhe legen. Und für diejenigen, die sich an der Wildheit des Wetters und des Meeres erfreuen. Entlang der abwechslungsreichen Küste findet man außerdem zahlreiche schöne Wanderwege. Von diesen Wegen aus hat man immer wieder unvergessliche Ausblicke auf die Landschaft, den Ärmelkanal und die Klippen.
Ein guter Begleiter, um die Landschaft der Opalküste bei ausgedehnten Wanderungen kennenzulernen, ist der Rother Wanderführer Picardie – Nordfrankreich. Er beschreibt einige Wanderwege direkt an der Opalküste und einige in ihrer Umgebung. Für eine Reise an die Opalküste ist er eine klare Empfehlung.
Ein toller Begleiter für eine Reise an die Opalküste ist der Rother Wanderführer Picardie – Nordfrankreich. In ihm findet man viele schöne Wandertouren von unterschiedlicher Länge.
- Rettstatt, Thomas (Autor)
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Unterkünfte an der Opalküste sind recht einfach zu finden. Am besten, man mietet sich ein Ferienhäuschen in der Nähe des Ozeans. Dort kann man die Landschaft, den Wind und das Wetter am besten erfahren. Touristisch ist die Gegend vergleichsweise gut erschlossen. Wanderwege sind deutlich und an vielen Stellen ausgeschildert. An der Küste entlang verläuft vielerorts ein schöner Pfad, der oft einen tollen Einblick in die Natur bietet. An vielen Stellen sind Parkplätze zu finden, die einen bequemen Zugang zu den Stränden ermöglichen.
Auch wenn man in der Gegend um die Opalküste als Reisender vor allem Natur und Landschaft findet, muss eines bedacht werden: Gerade während der Saison ist die Region ein sehr beliebtes Reiseziel. Das merkt man besonders in den Ferien und an den Wochenenden. Dann sind nämlich Wanderwege und Parkplätze oft überfüllt. An den weitläufigen Stränden fällt das nicht so stark ins Gewicht. Aber wer Einsamkeit sucht, für den ist die Opalküste unter Umständen nicht das richtige Reiseziel.
Wind und Wetter
Für Strandurlauber und Sonnenanbeter ist die Opalküste nicht optimal geeignet. Denn hier toben häufig Stürme und das Wetter ist rau und wild. Dann donnern die Wellen laut und meterhoch gegen die Klippen und der Sand wird über die Strände gefegt. Bei Ebbe werden bizarre Felsformationen offengelegt, die sich über die Strände ziehen. An vielen Tagen wechseln sich Regen und Sonne in schneller Folge ab. Aber wenn man Sturm und die Wildheit des Wetters liebt, dann wird man an der Opalküste reich beschenkt. Gerade für Fotografen und Naturliebhaber ist die Opalküste ein wunderbares Ziel.
In der Nähe der Opalküste
Nur etwa 200 Kilometer westlich der Opalküste liegt die Normandie. Die Normandie ist eine der schönsten Regionen von Frankreich. Auch dort findet man viele Spuren des 2. Weltkriegs, riesige Sandstrände und beeindruckende Klippen. Die Region Normandie ist deutlich weniger dicht besiedelt als die Region Hauts-de-France.
Aufgrund ihrer Lage an der Straße von Dover bietet sich die Opalküste auch als idealer Ausgangspunkt für Reisen in das Vereinigte Königreich an. Sowohl von den Häfen von Calais und Dunkerque aus als auch über den Eurotunnel ist Großbritannien schnell erreichbar.
Eine Fähre kann man zum Beispiel unter dem folgenden Link buchen: www.dfds.com/de-de/passagierfaehren/routen/faehren-nach-grossbritannien/duenkirchen-dover
Von der Opalküste aus sind außerdem die beiden Großstädte Amiens und Lille in erreichbarer Nähe. Nach Paris dauert eine Autofahrt von Boulogne-sur-Mer aus etwa drei Stunden.