1961 – 1996
Voraussichtliche Lesedauer: 10 Minuten
Rob Hall war ein berühmter Bergsteiger aus Neuseeland. Er gilt als eine der großen Legenden des Bergs Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde. Er war außerdem einer der Wegbereiter des modernen Tourismus am Mount Everest. Traurige Berühmtheit erhielt Hall 1996. Denn er war einer der Bergführer bei einem der schlimmsten Unglücke am Mount Everest. Auch er selbst verlor bei der Katastrophe sein Leben.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief Rob Hall
- Hat gelebt von: 14. Januar 1961 bis 11. Mai 1996 (35 Jahre)
- Nationalität: neuseeländisch
- Beruf: Bergsteiger, Bergführer, Unternehmer
- Berühmt für: Zum Zeitpunkt seines Todes war Rob Hall der Mensch, der außer den Einheimischen (das Volk der Sherpa) am häufigsten auf dem Gipfel des Mount Everest war, nämlich ganze 5x
- Hat nicht so gut geklappt: früher Tod im Alter von nur 35 Jahren
- Spezialfähigkeiten: Hall gründete ein erfolgreiches Unternehmen, das geführte Touren auf den Mount Everest brachte. Das Unternehmen war eines der ersten seiner Art. Sein Name ist bis heute Adventure Consultants.
- Trivia: Im Jahr 1994 gelangen Hall vier Achttausender-Besteigungen in nur fünf Monaten. Er war damit der erste Mensch, der vier Achttausender in so kurzer Zeit geschafft hatte. Für seine herausragenden bergsteigerischen Leistungen erhielt Hall im Jahr 1994 von Königin Elizabeth II. einen Ritterorden, Außerdem erhielt er posthum eine neuseeländische Tapferkeitsmedaille.
- Auch bekannt als: Robert Edwin Hall
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Rob Halls Leben
Rob Hall wurde 1961 in Neuseeland geboren. So sammelte er seine ersten Erfahrungen als Bergsteiger in den Neuseeländischen Alpen.
Später gelangen ihm einige spektakuläre Bergbesteigungen. Mit gerade mal 19 Jahren war er 1980 der Zweitbesteiger des spektakulären Bergs Ama Dablam.
Nachdem er die Seven Summits – also den jeweils höchsten Berg jedes Kontinents – bestiegen hatte, wurde er zusammen mit seinem Freund Gary Ball zu einem Star der Bergsteigerszene und vor allem in Neuseeland sehr berühmt. Die beiden waren mit ihrem Unternehmen Adventure Consultants Pioniere der kommerziellen Bergsteiger-Expeditionen im Himalaya.
1992 heiratete Rob Hall seine Frau Jan Arnold. Zusammen haben sie eine Tochter. Diese hat er selbst aber nicht mehr kennengelernt, da sie zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht auf der Welt war.
Er galt als sehr beliebter und erfahrener Bergführer. Und er hatte im Laufe der Jahre viele Expeditionsteilnehmer sicher und erfolgreich auf den Gipfel und wieder heruntergebracht.
Tod auf dem Mount Everest
Im Mai 1996 unternahm Rob Hall die Expedition auf den Gipfel des Mount Everest, die seine letzte sein sollte. Denn sie endete in einer Katastrophe, die als eines der größten Unglücke am höchsten Berg der Erde in die Geschichte eingeht.
Mehrere Umstände kamen zusammen. So erreichte Rob Hall den Gipfel zu spät, sodass ein sicherer Abstieg ohnehin schon schwieriger wurde. Und dann wurden die Bergsteiger noch zusätzlich von einem schlimmen Unwetter überrascht. Wetterwechsel im Hochgebirge lassen sich nicht immer vorhersagen. Beim Versuch, weitere Expeditionsteilnehmer zu retten, verließen auch Rob Hall schließlich unterhalb des Südgipfels die letzten Kräfte. Er verbrachte eine Nacht in der eisigen Kälte, Rettungsversuche scheiterten aufgrund der widrigen Bedingungen. Schließlich erfror Rob Hall. Seine Leiche wurde einige Tage später gefunden.
Während seiner letzten Stunden hatte er immer wieder Funkkontakt zum Basislager. Zu seinen Kollegen und schließlich auch zu seiner schwangeren Frau. So konnte er sich verabschieden, wohl wissend, dass eine Rettung am Abend des zweiten Tages in seiner Lage nicht mehr möglich war. Seine letzten Worte waren berührend und sind gut dokumentiert.
„Schlaf gut, meine Liebe. Bitte mach Dir nicht allzuviele Sorgen.“
Rob Halls letzte Worte
Insgesamt gab es seit der Erstbesteigung des Mount Everest mehr als 10.000 Besteigungen. Mehr als 300 Menschen verloren dabei ihr Leben. Und das ist nur die offizielle Zahl. Ein Großteil der Leichen verbleibt auf dem Berg. Tiefgefroren bis in alle Ewigkeit. Denn Bergungsversuche sind mit großem Risiko verbunden. Helikopter können in den großen Höhen des Mount Everest nicht mehr fliegen, da die Luft zu dünn ist. Die Wege auf den Gipfel sind gesäumt mit den Leichen der Gescheiterten. Teilweise dienen sie sogar als Wegmarken.
Rob Halls Leiche lag viele Jahre lang an der Stelle, an der er gestorben ist. Heute ist sie offenbar verschwunden. Vermutlich in die Tiefe der Ostwand des Mount Everest gestürzt oder gestoßen.
Einen interessanten Artikel über den Ausverkauf und die Toten am Mount Everest findest du unter dem folgenden Link: www.stern.de/reise/fernreisen/everest-besteigung–leichen-pflastern-den-weg-zum-gipfel-31804136.html
Lebenslauf und Überblick
14. Januar 1961
Geburt
Am 14 Januar 1961 kommt Hall im neuseeländischen Christchurch zur Welt
1980
Zweitbesteigung der Ama Dablam
1980 gelingt Hall die zweite Besteigung der Ama Dablam. Sie ist ein 6.814 Meter hoher Berg, der als sehr anspruchsvoll gilt. Hall ist zu diesem Zeitpunkt erst 19 Jahre alt.
1989 – 1990
Treffen mit Gary Ball
Rob Hall und Gary Ball lernen sich kennen. Sie beschließen, die Seven Summits (also den jeweils höchsten Berg aller sieben Kontinente) zu besteigen. Das gelingt ihnen innerhalb von sieben Monaten, was eine herausragende Leistung in der Welt des Bergsports ist. Das Vorhaben wird aufmerksam von der Presse verfolgt und die beiden Bergsteiger werden zu Stars in Neuseeland.
1990
Mount Everest
Im Jahr 1990 ist Hall zum ersten Mal auf dem Gipfel des Mount Everest, dem mit 8.848 Metern Höhe höchsten Berg der Erde.
1992
Gründung von Adventure Consultants
Hall und Ball gründen ihr neues Unternehmen Adventure Consultants. Das Unternehmen bietet zahlenden Kunden Expeditionen unter anderem auf den Mount Everest an.
Oktober 1993
Rettung seines Freundes
Bei einer Expedition auf den K2, den zweithöchsten Berg der Erde, rettet Hall seinem Freund und Geschäftspartner Ball das Leben.
Oktober 1993
Tod von Gary Ball
Im Oktober des Jahres 1993 verliert Rob Hall seinen Freund und Geschäftspartner Ball bei einer gemeinsamen Expedition auf den Dhaulagiri. Der Dhaulagiri ist mit 8.167 Metern Höhe der siebthöchste Berg der Erde.
Mai 1996
Beginn seiner letzten Expedition
Hall macht sich zusammen mit seinen Kunden und weiteren Bergführern auf den Weg zum Gipfel des Mount Everest.
10. Mai 1996
Anfang der Kathastrophe
Früh am Morgen brechen die Expeditionsteilnehmer zur letzten Etappe auf den Gipfel des Mount Everest auf. Hall erreicht den Gipfel zu spät und wird anschließend von einem heftigen Unwetter überrascht. Der Abstieg erfolgt unter schwierigsten Bedingungen.
11. Mai 1996
Tod
Am Abend des 11. Mai 1996 stirbt Rob Hall unterhalb des Südgipfels des Mount Everest, nachdem er seine letzten Kräfte aufgewendet hat, um anderen Expeditionsteilnehmern zu helfen. Über Funk spricht er kurz zuvor noch mit seiner Frau. Der Wortlaut des Gesprächs ist herzzerreißend. Rob Hall weiß, dass er sterben wird. Und so verabschiedet er sich liebevoll.
Orte mit Bezug zu Rob Hall
Der Mount Hall in der Antarktis ist nach dem berühmten Bergführer benannt. Und zwar hat ihm das New Zealand Geographic Board den Namen gegeben. Dabei handelt es sich um eine Regierungsorganisation von Neuseeland, die sich mit der Vergabe von geographischen Bezeichnungen beschäftigt.
Der Mount Hall liegt im antarktischen Viktorialand und ist 1.800 Meter hoch. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens der Mount Ball, der nach Rob Halls Freund Gary Ball benannt ist.
Ausgewähle Literatur
Einer der Teilnehmer von Rob Halls letzter Expedition auf den Gipfel des Mount Everest war der US-amerikanische Autor Jon Krakauer. Dieser hat ein Buch über seine Erlebnisse in Halls Expedition geschrieben. Es ist 1997 erschienen und trägt den Originaltitel Into Thin Air. Auf deutsch ist es 1998 erschienen und heißt In eisige Höhen.
Eigentlich war Jon Krakauer auf Halls Expedition mit dabei, um einen Bericht über die zunehmende Kommerzialisierung von Expeditionen auf den Mount Everest zu schreiben.
Krakauers Buch war ein großer Erfolg und dient als wichtige Dokumentation der Katastrophe am Mount Everest im Zusammenhang mit Rob Hall.
Das Buch In eisige Höhen von Jon Krakauer ist ein faszinierender Bericht über Rob Halls letzte Expedition und unbedingt zu empfehlen, wenn du dich für das Leben und die Abenteuer des Bergsteigers interessierst.
- Krakauer, Jon (Author)
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Weiteres Material zu Rob Hall
Aus dem Jahr 2015 stammt ein Film des Regisseurs Baltasar Kornákur, der die tragischen Ereignisse rund um Rob Halls letzte Mount-Everest-Expedition beleuchtet. Der Film hat den Titel Everest. Rob Hall wird darin gespielt von dem Schauspieler Jason Clarke aus Australien.
Der Film wurde teilweise sogar an Originalschauplätzen gedreht. Insbesondere enthält der Film grandiose Aufnahmen von der Umgebung des Mount Everest und dem Berg selbst. Er ist eine gute Möglichkeit, einen Einblick in Rob Halls Leben und seine Begeisterung für die Berge zu bekommen.
Häufig gestellte Fragen zu Rob Hall
Er hat vom 14. Januar 1961 bis zum 11. Mai 1996 gelebt.
Ja, er hat eine Tochter. Leider hat er sie aber nicht kennengelernt, denn sie war zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht geboren.
Ja, seine Leiche wurde gefunden. Und nicht nur das, sie lag offenbar bis vor kurzem an der Stelle, an der er gestorben ist. Und zwar etwas unterhalb des Südgipfels des Mount Everest. Es gibt Berichte, dass sie nun nicht mehr an der üblichen Stelle liegt, sondern in den Abgrund gefallen ist oder gestoßen wurde. Wir können es nicht eindeutig klären. Sicher ist: Das Bergen der Toten am Mount Everest wird in den seltensten Fällen versucht. Zu gefährlich ist es für die Lebenden.
Die Ursache für seinen Tod waren vermutlich vor allem Erfrieren, Sauerstoffmangel und Erschöpfung.
Er wurde 35 Jahre alt.
Es gibt kein Grab, da sich seine Leiche bis heute auf dem Mount Everest befindet.
Zeitgenossen
Zeitgenossen von Rob Hall waren unter anderem die folgenden berühmten Personen: