1874 – 1922
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Der britische Polarforscher Ernest Shackleton war einer der wichtigsten Forscher des Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung. Goldenes Zeitalter der Antarktisforschung bezeichnet eine bestimmte Zeit von ca. 1895 – 1920, in der die Erkundung der Antarktis und des Südpols im Fokus vieler Expeditionen stand. Ernest Shackleton war Teilnehmer und sogar Leiter mehrerer sehr bedeutender Expeditionen in die Antarktis. Große Bekanntheit erhielt er, als er eine spektakuläre Rettungsaktion für die Teilnehmer einer dieser Expeditionen unternahm.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief Ernest Shackleton
- Hat gelebt von: 15. Februar 1874 bis 5. Januar 1922 (47 Jahre)
- Nationalität: irisch
- Berühmt für: Expeditionen in die Antarktis, besonders im Fokus war das Ziel, den Südpol zu erreichen.
- Hat nicht so gut geklappt: Shackleton hat den Südpol nie erreicht.
- Spezialfähigkeiten: Ernest Shackleton war ein Anführer, auf den man sich verlassen konnte. Als ein Schiff einer seiner Expeditionen im Eis der Antarktis stecken bleibt, rettet er im Rahmen einer unvergleichlichen Rettungsaktion dessen Besatzung.
- Trivia: Ein Krater am Südpol des Mondes ist nach Ernest Shackelton benannt.
- Auch bekannt als: Sir Ernest Henry Shackleton
Das Leben von Ernest Shackleton
Ernest Shackleton ist eine der schillerndsten Personen der großen Ära der Antarktisforschung. Zwar hat er selbst den Südpol auf keiner seiner Expeditionen erreicht. Jedoch drang er mehrmals weit in die Antarktis vor und erreichte Orte, die niemand je zuvor erreicht hatte. Und so schrieb er aufgrund seiner beeindruckenden Persönlichkeit und seiner unglaublichen Leistungen Forschungsgeschichte.
Sein Leben begann im Jahre 1874 in Irland. Dort begeisterte er sich seit seiner Kindheit für Abenteuergeschichten und Forschungsreisen. Zwar wollte sein Vater, dass er Mediziner wird. Jedoch heuerte er im Jahre 1890 im Alter von 16 Jahren auf einem Schiff an und lernte die Seefahrt.
In den folgenden Jahren bis 1901 führten ihn seine Seefahrten unter anderem nach Chile, China und nach Südafrika.
Shackletons Expeditionen
Die erste Expedition in die Antarktis unternahm Ernest Shackleton in den Jahren 1901 – 1903. Und zwar unter dem Namen Discovery-Expedition und mit dem Kapitän Robert Falcon Scott. Scott erreichte später (1912) den Südpol. Allerdings nicht als erster Mensch, denn der Norweger Roald Amundsen hatte den Südpol schon kurze Zeit zuvor erreicht.
Seine erste eigene Antarktis-Expedition unternahm Ernest Shackleton in den Jahren 1907 – 1909 unter dem Namen Nimrod-Expedition. Die Nimrod-Expedition war spektakulär. Ihre Teilnehmer konnten nicht nur so weit in den Süden vordringen, wie noch niemand zuvor, sondern es gelang ihnen auch, den südlichsten Vulkan der Erde zu besteigen, den 3.794 Meter hohen Mount Erebus.
In den Jahren 1914 – 1917 unternahm Shackleton eine weitere Expedition in die Antarktis. Dieses Mal unter dem Namen Endurance-Expedition. Sie gilt als die letzte große Expedition des Goldenen Zeitalters der Antarktisforschung. Ihr Ziel war die Durchquerung der Antarktis beziehungsweise dem Erteil Antarktika. Im Rahmen der Endurance-Expedittion kam es zu einer spektakulären Rettungsaktion, als eines der beiden teilnehmenden Schiffe (und zwar die namensgebende Endurance) vom Packeis zerdrückt wurde und sank. Die komplette Mannschaft konnte von Shackleton gerettet werden.
In den Jahren 1921 und 1921 machte Ernest Shackleton eine weitere Expedition in die Antarktis, die sogenannte Quest-Expedition. Auf dieser Expedition starb der große Entdecker an den Folgen eines Herzinfarkts. Ziel der Expedition war die Umrundung von Antarktika.
Zeitlinie und Überblick
15. Februar 1874
Geburt in Irland
Am 15. Februar 1874 kommt Ernest Shackleton auf einem Anwesen namens Kilkea House in der Nähe der irischen Kleinstadt Athy zur Welt.
April 1890
Erste Anstellung in der Seefahrt
In den folgenden 11 Jahren ist der junge Ernest Shackleton für die britische Handelsmarine auf der Welt unterwegs.
6. August 1901
Start der Discovery-Expedition
Im Rahmen der Discovery-Expedition unternimmt Shackleton unter dem Kommando des ebenfalls berühmten Polarforschers Robert Falcon Scott seine erste Forschungsreise in die Antarktis.
2. März 1903
Ende der Discovery-Expedition
Shackleton wird von Scott wegen angeblicher gesundheitlicher Untauglichkeit nach Hause geschickt. Zwischen den beiden Männern besteht ein Konflikt, der bis heute nicht abschließend geklärt ist.
In den darauffolgenden Jahren lebt Shackleton ein Leben unter anderem als Journalist, erfolgloser Politiker und Sales-Sekretär. Seine Sehnsucht nach weiteren Expeditionen in die Antarktis aber bleibt bestehen.
9. April 1904
Heirat
Ernest Shackleton heiratet seine Frau Emily und sie bekommen mehrere Kinder.
5. August 1907
Start der Nimrod-Expedition
Über Neuseeland führt die Nimrod-Expedition den großen Entdecker wieder in die Antarktis. In deren Verlauf besteigt Shackleton als erster Mensch den Vulkan Mount Erebus und kommt dem Südpol so nahe, wie niemand jemals zuvor.
8. August 1914
Start der Endurance-Expedition
In der Zwischenzeit hatte der Norweger Amundsen 1911 den Südpol als erster Mensch erreicht. Ziel der Endurance-Expedition ist daher ein neues. Und zwar die Durchquerung der Antarktis. Während dieser Expedition kommt es zu einer spektakulären Rettungsaktion, für die Shackleton bis heute berühmt ist. Das Schiff Endurance versinkt dabei im Meer. Mehr darüber findest du unter dem folgenden Link: www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/03/sensation-in-der-antarktis-wrack-der-endurance-nach-ueber-100-jahren-gefunden
24. September 1921
Start der Quest-Expedition
Die Quest-Expedition, mit dem Ziel, die Antarktis zu umrunden, ist Shackletons letzte große Entdeckungsreise.
5. Januar 1922
Tod in Südgeorgien
Am 5. Januar 1922 stirbt Ernest Shackleton als Folge eines Herzinfarkts während der Quest-Expedition.
Ernest Shackleton in Film und Literatur
Über Ernest Shackleton gibt es zahlreiche Bücher. Ein ganz besonderes Buch über ihn ist Shackletons Reise vom NordSüd Verlag. Anschaulich und äußerst unterhaltsam sind seine Abenteuer darin aufbereitet. Du findest das Buch unter dem folgenden Link: nord-sued.com/programm/shackletons-reise/
Shackleton selbst hat ebenfalls über seine Expeditionen berichtet. Dazu gibt es ein Buch mit einem Vorwort von Reinhold Messner. Du findest es unter dem folgenden Link: www.piper.de/buecher/mit-der-endurance-ins-ewige-eis-isbn-978-3-492-40597-3
Orte mit Bezug zu Shackleton
Auf der Erde gibt es zahlreiche Orte, die nach Ernest Shackleton benannt wurden. Und sogar im Weltall findet man welche. Zum Beispiel trägt seit 1994 ein Krater des Mondes seinen Namen. Und zwar genau derjenige, der am Südpol des Mondes liegt.
Des Weiteren gibt es Täler, Berge und Gletscher, die in Erinnerung an sein Vermächtnis seinen Namen bekamen. Nicht zuletzt bekam außerdem auch ein militärisches Flugzeug, das zur Seeaufklärung verwendet wurde, seinen Namen.
Vor der Royal Geographical Society in London steht eine Statue Shackletons. Die Statue zeigt ihn in warmer Kleidung und mit einer Mütze. Die Royal Geographical Society, was auf deutsch Königliche Geographische Gesellschaft heißt, ist übrigens die größte geographische Gesellschaft von Europa. Ihr Ziel ist die Förderung von Forschung und Lehre und der Verbreitung von Wissen im Bereich Geographie.
Shackletons Grab liegt in der Region, wo er auch starb. Also auf der Insel Südgeorgien im südlichen Atlantik. Genauer: im Ort Grytviken, der heutzutage aber verlassen ist.
Mehr über den Atlantik und seine Inseln kannst du auf der folgenden Seite erfahren: awieatlas.de/atlantik/
Häufig gestellte Fragen zu Ernest Shackleton
Ernest Shackleton lebte vom 15. Februar 1874 bis zum 5. Januar 1922.
Die 4 wichtigsten Expeditionen von Ernest Shackleton hießen Discovery, Nimrod, Endurance und Quest. Alle führten in die Antarktis.
Ernest Shackleton starb am Morgen des 5. Januar 1922 an den Folgen eines Herzinfarkts.
Er war mit seiner Frau Emily verheiratet.
Shackletons Grab befindet sich in Grytviken auf der Insel Südgeorgien. Auf Wunsch seiner Frau wurde er dort beerdigt. Sein Grab liegt nahe der Stelle, an der er auf seiner letzten großen Expedition verstarb.