Die Rappenlochschlucht ist eine wilde Schlucht in den Bergen von Österreich. Sie ist eine der größten Schluchten von ganz Europa und liegt nahe des Stadtzentrums von Dornbirn im Bundesland Vorarlberg. Auf abenteuerlich in den Fels gebauten Stegen und Wegen kann man durch die Rappenlochschlucht und die benachbarte Alplochschlucht wandern. Dabei bieten sich immer wieder anfassbar schöne Einblicke in die engen Durchgänge im Gestein und auf tosende Wasserfälle.
Inhaltsverzeichnis
Informationen zur Rappenlochschlucht
Das Schluchtensystem der beiden Schluchten Rappenlochschlucht und Alplochschlucht befindet sich nur wenige Kilometer vom Zentrum Dornbirns entfernt. Das Wasser der Dornbirner Ache hat sich tief in das Kalkgestein gegraben. Ein Vorgang, der bis heute natürlich nicht abgeschlossen ist. Auf dem spektakulären Weg durch die engen Talwände kann man reißendes Wasser und alte Industrieanlagen bestaunen. Denn die Menschen verwenden die Gegebenheiten dieser Gegend schon seit langer Zeit zu wirtschaftlichen Zwecken.
Geschichte
In früheren Zeiten wurde das Wasser der Schluchten als Transportweg für Holz ins Tal verwendet. So mussten die Mesnschen oder ihre Tiere es nicht tragen. Dazu staute man das Wasser an. Und zu verabredeter Zeit öffnete man die Dämme. Die Holzfäller konnten zuvor ihr Holz ins Wasser legen, wodurch es mit der Flutwelle zu seinem Bestimmungsort im Tale mitgerissen wurde.
Die Rappenlochschlucht ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts über Stege begehbar. Von Mai 2011 bis August 2013 konnte die Schlucht aufgrund eines dramatischen Bergsturzes nicht mehr durchgängig begangen werden. An einer der markantesten Stellen der Schlucht stürzten riesige Massen Fels in die Tiefe. Die Rappenloch-Brücke fiel dem Bergsturz zum Opfer. Sie ist heute wieder aufgebaut. Die Spuren des gewaltigen Ereignisses sind deutlich zu sehen.
Auch die Wanderwege sind neu gebaut. Allerdings führen sie nicht wie vor dem Bergsturz durch die Schlucht, sondern klettern zahlreiche Höhenmeter nach oben und führen hängend am Felssturz vorbei. Das ermöglicht eine eindrucksvolle Sicht in die Rappenlochschlucht. Donnernd höre ich von oben schon den nächsten prächtigen Wasserfall.
Am oberen Ende der Schlucht befindet sich auf 600 Meter Höhe ein Stausee, der Staufensee. Zusammen mit dem Wasserkraftwerk Ebensand wurde der Stausee historisch dazu verwendet, die Spinnmaschinen einer Fabrik mit Strom zu versorgen. In Betrieb genommen wurde das Wasserkraftwerk im Jahre 1899. Neben der Versorgung der Fabrik wurde der Strom für die Bahn zwischen Dornbirn und Lustenau verwendet, die zu einer der ersten strombetriebenen Bahnen gehört, die es in Mitteleuropa gegeben hat. Heutzutage wird in der Rappenlochschlucht immer noch Strom erzeugt. Dieser wird in das allgemeine Stromnetz des Bundeslands Vorarlberg abgegeben.
Die Alplochschlucht
Am Ende der Rappenlochschlucht befindet sich außerdem ein Gastronomiebetrieb. Direkt danach geht es weiter in die nächste Schlucht, die sogenannte Alplochschlucht, die fast ebenso atemberaubend ist wie die Rappenlochschlucht selbst. Auch hier führt der Weg über verwinkelte Stege und Brücken weiter durch den Fels. An ihrem Ende erreicht man eine Bushaltestelle. Von dort aus kann man mit dem Bus entweder wieder zurückfahren oder noch ein bisschen weiter wandern.
In der Nähe
Etwas oberhalb von Rappenlochschlucht und Alplochschlucht befindet sich das Naturdenkmal Kirchle. Dabei handelt es sich um einen weiteren Klammabschnitt, durch den allerdings kein Wasser mehr fließt.
Nicht weit von den beiden Schluchten entfernt befindet sich außerdem der Hausberg von Dornbirn, der 976 Meter hohe Karren. Vom Karren aus hat man schöne Blicke ins Rheintal, auf die Schweizer Alpen und auf den Bodensee. Auf den Gipfel kann man entweder wandern oder mit einer Seilbahn fahren.
Lage und Anfahrt
Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in die beiden Schluchten ist das Gütle. Gegen eine Parkgebühr kann man das Auto dort abstellen und sich zu Fuß auf den weiteren Weg machen. Man kann das Gütle von Dornbirn aus in wenigen Minuten mit dem Auto erreichen. Das Gütle liegt etwas mehr als drei Kilometer vom Dornbirner Zentrum entfernt.
Auf dem Weg von Dornbirn passiert man die Talstation der Karrenseilbahn, die auf den oben erwähnten Karren führt. Dort befindet sich ein weiterer Parkplatz.